Benutzer:Carchaias/Projekte/N°2: Unterschied zwischen den Versionen

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==Ansaugstutzen==
==Ansaugstutzen==
Ich habe eben eine interessante Entdeckung an meiner Neuerwerbung gemacht.
Ich habe eben eine interessante Entdeckung an meiner Neuerwerbung gemacht.
Es gibt offenbar unterschiedliche 37KW [[Ansaugstutzen]] für den hinteren Zylinder.
Es gibt offenbar unterschiedliche 37KW [[Ansaugstutzen]] für den hinteren Zylinder. Hier war, so wie am vorderen Zylinder auch, ein deutlich reduzierter Stutzen angebaut. An meiner Anderen einer mit beinahe vollem Durchlass, ähnlich der offenen Ausführung.


{{:Datei:Ansaugstutzen 37kW 02.JPG}}
{{:Datei:Ansaugstutzen 37kW 02.JPG}}

Version vom 7. März 2014, 19:54 Uhr

Ich bin mal eben einer der goldenen Regeln unter XZ550-Besitzern gefolgt:

Eine XZ550 ist nicht gern allein!

Daher habe ich ein wenig Geld auf ein Ebay-Exemplar gesetzt und -naja- "gewonnen". Ausführung: Rotweiß, 50PS, mit Verkleidung, Höchstgebot 178€. Bilder und weitere Infos von N°2 folgen.

Nachdem ich das Motorrad ersteigert hatte habe ich es mit einem Hänger abgeholt. Es war als Scheunenfund deklariert und ein Schaden an der Lichtmaschine sollte zu einigen Korrosionsspuren durch ausgetretene Säure der Batterie geführt haben. Von daher war von vornherein davon auszugehen das das Teil nicht fahrbereit sein würde.

Erstmal abladen, Garage zu und nach ein paar Tagen die erste ....

Bestandsaufnahme

Die Maschine ist unter dem Staub generell in einem ganz brauchbaren Zustand und weitgehend original erhalten. Bei der ersten Durchsicht konnte ich keine fehlenden Teile feststellen, außer dem Bordwerkzeug. An dem Ding ist wirklich alles noch vorhanden, auch Details wie z.B. die Abdeckgummis der Bremsentlüftung die Gumminippel in den Innensechskanntschrauben am Lenker. Auch schön: die Ersatzsicherungen im Deckel der Sicherungsbox, und der Aufkleber mit der Pfleganleitung für die Windschutzscheibe. Teile wie die Standrohre der Gabel, der Chromrahmen am Scheinwerfer, die Sitzbank oder auch die Lenkerarmaturen wirken beinahe ladenneu. Gut die Verkleidung war nur notdürftig mit Kabelbindern befestigt, aber gut in Schuß. Die Knieheizung, ratet mal, hat auf beiden Seiten den Verstellhebel eingebüßt.

Bei genauerem Hinsehen zeigten sich dann auch deutlich die beschriebenen Säureschäden. Sieht schlimm aus, ist es aber nicht so sehr. Teile des Seitenständers und des Auspuffs unterhalb der Batterie sind mit Rost überzogen, aber nicht wirklich geschädigt. Etwas Korrosion am Seitendeckel des Motors - ansonsten eigentlich nichts Wildes. Der Auspuff ist ein Jama, und auf der linken Seite im Bereich Sammlers ist das Chrom komplett weggeätzt.

Ein weiterer Wermutstropfen: Die obligatorische Delle links im Tank. Wohl auf dem Seitenständer geparkt... Naja, die Reifen und die Bremsschläuche sehen nach Erstausrüstung aus...

Insgesamt kann ich die sage und schreibe nur 16000 km auf dem Tacho durchaus glauben. Wäre die Ikse geputzt, hätte der Entlüftungsschlauch an der Batterie gehalten, mit neuen Reifen stände sie ordentlich da. Meine "alte" sah da deutlich schlimmer aus.

Schraubenschlüssel raus und los gehts

Eine Airboxklappe mit einer 2 Pf Münze als Zusatzgewicht.

Das man solch einen Stilllieger nicht einfach so anheizt und 'ne runde um den Block dampft, versteht sich von selbst. Kommentar von meinem Sohn: Papa, fahren wir nachher eine Runde? Ööh, leider nein. Das Motorrad muss man erst anmelden. Hat ja noch kein Nummernschild...und dann sind da noch ein paar Sachen, die wir uns jetzt mal ansehen.

Zuerst mal die alte Batterie raus, Saito, nicht wartungsfrei, innen komplett trocken, gerade gut genug um 7,50€ Pfand zu sparen. Siehe da! Schlauch ab, logisch. Dann: Gleichrichter und Lichtmaschine prüfen, soll ja kaputt sein. Dioden des Gleichrichters, Isolation und Widerstand der Wicklung, was man da so prüfen kann ist alles in Ordnung. Gut, wenn die Batterie überläuft kann es tatsächlich am Regler liegen, dass finde ich noch raus. Andererseits neigen alte Batterien auch so zu recht ordentlicher Gasung.

Als nächstes: Zündkerzen? Ladenneu. Luftfilter? Fast neu. Öl? vorhanden. Wasser? Nicht leer. Airbox? Ölfrei, Luftklappe vorhanden und ...aha, so sah früher mal das Geld aus... mit einem 2 Pfennigstück beschwert. Schläuche, Ansaugstutzen rissfrei.

Seitendeckelklappe öffnen und mit der Knarre an der Kurbelwelle drehen? Ohne Geräusche oder irgendwas. Gut! Mal die Gänge schalten? 1,Leerlauf,2,3,4,5 rauf, runter? Sehr gut! Langsam macht es Spaß.

Nächster Test: Feuern beide Kerzen? Mist! Vorne ist im wahrsten Sinne des Wortes Funkstille. Erster Gedanke: Schwarz-Gelbes Kabel entfernen. Aber auch das nützte nichts. Also die Sparker-TCI von der Alten geholt, und - simsalabim - schon hat's gefunkt. Da haben wir schon wieder ein Teil für die Ersatzteilliste.

Jetzt schnell die Kerzen wieder rein, etwas Sprit in die Vergaser, und die mal etwas durchlaufen lassen. Den Elektrokram wieder angestöpselt, den Unterdruckschlauch vom Benzinhahn zugestopft. Wer braucht Tank, Luftfilter, Airbox? Strom mit dem Starthilfekabel von der Alten geholt, Zündung an ... feuer, Feuer, FEUER ..... BamBamBam. Sie läuft! Zwar nur ein paar Sekunden aber sie läuft.

Als Ersatzteilträger ist das Moped natürlich viel zu schade. Insofern stellt sich sofort die Frage...

Wie teuer ist eigentlich so ein "Oldtimer" ?

Dieser Abschnitt soll sich an alle wenden, die mit dem Gedanken spielen sich einen Old- oder Youngtimer anzuschaffen. Der angestaubte Porsche oder Alfa bei ebay, das Mokick, dass man in der Jugend einmal hatte, die Traummaschine die man sich aus Geldmangel nicht leisten konnte. Häufig stehen sie da, für wenig Geld, von Verkäufern vollmundig angepriesen.

Was ist so ein Angebot wert? Was bedutet der Satz: "Da muss man fast nichts dran machen?" Wie teuer wird das vermeindliche Schnäpchen wirklich, bis es einmal auf der Straße rollt? Sorgt das Fahrzeug für das Wochenende auch für Spass oder eher Frust? Warum werden einige Fahrzeuge von dem Typ so günstig und andere für das 5 fache angeboten?

Gehen wir einmal davon aus eine anständige Werkzeugkiste ist vorhanden und der zukünftige Besitzer kann ein Rechts- von einem Linksgewinde unterscheiden. Hierfür fallen keine Kosten an, so gilt es doch zuerst die Aufgabe zu lösen, wo das Traumgefährt den unterschlüpft, sprich parkt, wenn es nicht gerade fährt. Sicher kann man unter der Laterne parken, SOFERN eine gültige Zulassung vorliegt und dafür braucht man eine HU (TÜV).

Ist der Zustand soweit noch nicht fortgeschritten, dass die Zuteilung einer Plakette in Aussicht steht, d.h. das gekaufte Fahrzeug muss ein wenig aufbereitet werden und will man dies selbst erledigen so braucht man Platz, überdachten Platz, besser Platz mit vier Wänden, noch besser Platz mit Strom und viel Licht, noch viel besser mit Heizung (Achtung: Hier wird luxuriös). Eine Motorrad, in seine Einzelteile zerlegt nimmt schnell die Fläche eine normale Garage ein, zumal idealerweise in der Garage ja noch ein Regal für die Teile und eine Tisch oder eine Werkbank stehen. Das wiederum bedeutet, dass der Platz reserviert ist, d.h. man kann sein teilzerlegtes Schätzchen auch mal einige Tage stehenlassen. Es soll bei alten Fahrzeugen Ersatzteile geben, die nicht per OvernightTurboExpress beim Händler zu bekommen sind, oder finanzielle Engpässe, die die Beschaffung auch nicht erleichtern.

Nehmen wir einmal die N°2 hier als Beispiel. Ein sogenannter "Unrestaurierter, unverbastelter Originalzustand mit wenig Kilometern, nicht fahrbereit". Werkzeug, Garage und Erfahrung vorhanden - außerdem noch eine Gemeinschaft (Übersetzung: social network), in der man sich gerne mal aushilft. Sei es mit speziellen Werkzeugen, Ersatzteilen, besonderen Fähigkeiten und Kenntnissen oder einfach mit aufmunternden Worten. Beste Voraussetzungen also.

Zuersteinmal wären da die Betriebsstoffe:

Motoröl 30€ muss
Getriebeöl 10€ muss
Kühlmittel 10€ muss
Bremsflüssigkeit 10€ muss
Gabelöl 20€ muss
Summe 80€
Wenn man über Alter und Zustand dieser Mittelchen nicht sicher Bescheid weiß - austauschen.
Hinzu kommen Verschleißteile, die nach 30 Jahren relativ sicher ihr Lebensende erreicht haben unabhängig von den gefahrenen Kilometern:
Bremsbeläge Vorne erneuern 50€ muss
Bremsbeläge hinten erneuern 30€ muss
Ölfilter erneuern 5€ muss
Luftfilter erneuern 10€ muss
Reifen erneuern (je nach Alter und Profil) 180€ muss
Benzin-, Unterdruckschläuche erneuern 10€ muss
Bremsschläuche erneuern 80€ muss
Leuchtmittel erneuern 10€ muss
Batterie erneuern 50€ muss
Zündkerzen (IX, Iridium - Kerzen) ersetzen 30€ soll
Ventilspiel prüfen (ggf. einstellen) muss
Summe 455€
Und dann noch die Teile und Arbeiten die modellspezifisch bei der XZ allzumeist zu ersetzen respektive durchzuführen sind:
Reinigung der Vergaser - muss
Dichtungen für die Vergaser 100€ muss
Ansaugstutzen erneuern 40€ muss
Überholung des Anlassers - soll
Dichtungen für den Anlasser 40€ kann
TCI (Im Falle von N°2 defekt, die SparkerTCI ist aber auch empfehlenswert
wenn die originale TCI noch funktioniert)
100€ kann
Lichtmaschinenstator ersetzen (nur wenn defekt) 100€ mussnicht
Dichtung für den Lichtmaschinendeckel 10€ mussnicht
Gleichrichter / Regler ersetzen (nur wenn defekt) 100€ kann
Zündkabel und Zündkerzenstecker erneuern 20€ soll
Benzinhahn überholen 20€ mussnicht
Schwingenlager überprüfen (ggf. ersetzen, wenn defekt) 30€ kann
Gabeldichtungen überprüfen (ggf. ersetzen) 25€ mussnicht
Keil der Kurbelwelle überprüfen (ggf. ersetzen) - kann
Summe 525€
Alle vorgenannten Punkte sind in beinahe jedem Fall zu bearbeiten. An unserem Bike ist jetzt noch nichts schönheitsrepariert, lackiert oder "getuned", es war technisch nichts wirklich defekt sondern nur alt. Sie ist jetzt bestenfalls fahrbereit.
Zu guter Letzt:
Transport zum TÜV (N°2 ist stillgelegt und darf daher nicht auf eigener Achse dahin.) 20€
TÜV (sog. Vollabnahme) 80€ muss
Zulassung 11,70€ muss
Nummernschild 10€ muss
Summe 121,50€
Somit plane ich mal für N°2 rund 1200 € ein, bis die XZ wieder auf der Straße ist. Das ist mehr als das 6fache des Kaufpreises (178€)für das Motorrad unter der Vorraussetzung, dass man sämtliche Arbeiten selbst ausführt. Wenn Profis ins Spiel kommen kann es auch mal schnell das Doppelte werden.
Und die laufenden Kosten:
Garage oder Stellplatz 50€/Monat
Versicherung 85€/Jahr
Steuer 40€/Jahr
Benzin 4-7l/100km
Instandhaltung und Verschleiß -
Wer mehr möchte? Hier ein paar Beispiele:
Verrosteten oder durchrosteten Auspuff ersetzen -
Lackierung erneuern -
Verbesserte Gabelfedern 100€
Verbessertes Federbein 350€
Miniblinker 50€
Tank ausbeulen -
Tankentrostung und Versiegelung (innen) 100€
Polierarbeiten -
Gepäckträger / Koffersystem -
Sitzbank neu beziehen 100€
Fußrastengummis, Schalthebelgummi erneuern 100€
Sicherungskasten ersetzen 20€
....

Da gibt es natürlich nach oben keine Grenzen.

Um zur Frage zurückzukommen : Soviel kostet also ein Oldtimer. Geht es auch günstiger? Ja, mit einem Fahrrad vielleicht. Man muss berücksichtigen, dass die XZ als Rohling generell schon eher günstig ist und auch nicht wirklich "old". Auch sind Teile recht gut verfügbar. Die N°2 ist nicht abgeritten, d.h. die wirklich teuren und komplizierten Reparaturen, sind hier gar nicht aufgeführt. Man kann auch verstehen, warum fahrbereite Fahrzeuge durchaus zu deutlich höheren Preisen angeboten werden. Verständlich, sofern alle oder viele der oben genannten Arbeiten bereits nachweislich durchgeführt wurden.

Anfänger sollten auf jeden Fall mal ein Nacht über die Entscheidung schlafen, sonst endet das Hobby nach ein paar Wochen und etlichen Euro wieder in einer der bekannten Börsen.

Vergaserbeschau

Ich habe am Samstag mal die Vergaser demontiert. Das ging alles ohne viel TamTam. Leider ließ sich einer der Unterdruckschläuche der YICS mitsamt dem Messingnippel abziehen. Interessant - Das Röhrchen scheint sich aus dem Gummi herausgelöst zu haben, obwohl die Ansaugstutzen insgesamt wirklich noch sehr gut aussehen. Ich werde versuchen, das Röhrchen mit 2K-Kleber wieder einzusetzen. Die YICS ist dicht. Puh!

Der Vergaser hat innen ein wenig rostige Ablagerungen, die sich leicht mit Bremsenreiniger entfernen lassen. Kein Wunder! Im Tank rasselt es lustig. Die Beschleunigungspumpenmembran werde ich ersetzen. Sie pumpt zwar noch, aber der Teil des Gummis, der herausschaut ist sehr porös. Ich denke für den Kraftstoffdruckregler gilt das Gleiche. Wow! Die Teile 24 und 49 werden in Gold aufgewogen. Die Preise waren 2001 schon hoch. Naja, sie kosten jetzt immer noch genauso - nur statt DM halt Euro. Es gibt eben Dinge, die sind unabhängig von der Laufleistung.

Die Membran der Beschleunigungspumpe ist auf jeden Fall fällig. Hier lösen sich bereits Partikel vom Gewebe ab und kleben im Gehäuse. Der Druckschlauch von der Pumpe ist völlig verhärtet. Was mir etwas Sorge bereitet ist das saugseitige Ventil der Pumpe. Hier ist statt der Kugel die Feder zu sehen. Das kenne ich noch nicht. Bisher war entweder die Kugel oder gar nichts zu sehen. Ich muss mal ein Foto davon machen.

Die O-Ringe der Schwimmerventile sind ebenfalls porös und werden ersetzt.

Die Kraftstoffpumpe macht innen einen sehr guten Eindruck.

Ansaugstutzen

Ich habe eben eine interessante Entdeckung an meiner Neuerwerbung gemacht. Es gibt offenbar unterschiedliche 37KW Ansaugstutzen für den hinteren Zylinder. Hier war, so wie am vorderen Zylinder auch, ein deutlich reduzierter Stutzen angebaut. An meiner Anderen einer mit beinahe vollem Durchlass, ähnlich der offenen Ausführung.

2 unterschiedliche Ansaugstutzen jeweils vom hinteren Zylinder unterschiedlicher 50PS Maschinen. Deutlich zu erkennen der unterschiedlich große Durchlass. Beschriftung links: 37KW A1 11V rechts: 37KW A3 11V



...to.be.continued...