Ventile: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 9. Oktober 2015, 15:57 Uhr
Texte aus der Übersetzung des Haynes Reparaturhandbuch von K. Ampssler, Bilder teilweise von XZT... Alle Angaben nach bestem Wissen, jedoch ohne Gewähr [1]
Die XZ ist mit Ventil-Tassenstößeln ausgerüstet. Durch Unterlegen von Shims (Distanzscheiben) wird bei diesem System das Ventilspiel eingestellt, dafür werden ein Spezialwerkzeug und die jeweiligen Shims benötigt. Sollten die Zahlen auf den Shims ( Ventileinstellplättchen) nicht mehr sichtbar sein , genügt es sie mit einem Messschieber ( wer hat , Mikrometerschraube) auf ihre Materialdicke zu checken. 250 bedeutet er hat eine Materialstärke von 2,5 mm u.s.w.
Lesen sie vor Beginn der eigentlichen Arbeit die komplette Anleitung sorgfältig durch, so kann im Voraus geplant und eventuelle Probleme vermeiden werden. Wenn sie unsicher sind, gehen sie besser zu einem renommierten Händler und lassen dort die Ventile einstellen. Denn durch falsches Ventilspiel können kapitale Motorschäden entstehen!!!
Ventilspiel prüfen und einstellen
Einlassventile | 0.11 ~ 0.15mm |
Auslassventile | 0,16 ~ 0,20mm |
1. Die Maschine muss dafür kalt sein. Sie sollte über Nacht gestanden haben. Entfernen Sie den Tank, das Gummiband vom Luftfilter und den Belüftungsschlauch vom vorderen Zylinder. Den hinteren Belüftungsschlauch vom Luftfilter abnehmen, dann die Schellen der Ansaugstutzen lockern und den Luftfilterkasten abheben. Vergaseröffnungen mit einem sauberen Tuch abdecken um Fremdkörper fernzuhalten.
2. Den Plastikkühlerschutz abnehmen (4 Schrauben) und die Kühlerschrauben entfernen. Der Kühler braucht nicht entfernt zu werden, nur die linke Seite nach vorne ziehen und festbinden. Die rechte Seite und die Schläuche bleiben dran.
3. Das Plastik-Luftleitstück und das rechte Rahmenrohr (Anm.: muss nicht) entfernen. Beide Zündkabel ausstecken und die Zündkerzen entfernen. Beide Zylinderkopfdeckel abschrauben (4 Schrauben). Nicht die Nockenwellen-Ölstopfen verlieren wenn die Deckel vom Kopf gehoben werden.
4. Den rechteckigen Deckel und den Kontrollstopfen vom linken Motorgehäuse abnehmen. Eine 14 mm Nuss mit Ratsche auf die Rotorschraube stecken und die Kurbelwelle langsam im Gegenuhrzeigersinn drehen, bis die T-Marke im Fenster mit der Indexmarke am Gehäuse übereinstimmt. Dann die Nocken für den vorderen Zylinder prüfen. Wenn sie nach oben zeigen, (kein Druck auf die Stößel), dann ist der vordere Kolben am oberen Totpunkt (OT) des Verdichtungstaktes und das Ventilspiel kann geprüft werden. (nur vorderer Zylinder).
5. Fühlerlehren mit verschiedenen Stärken zwischen Nockenwelle und Stößel schieben um das Spiel zu messen. (die Shims sind in mm angegeben, deshalb metrische Fühlerlehren verwenden). Die Stärke, die gerade noch ohne Kraftaufwand dazwischen passt, ist das gemessene Spiel in mm. Die gemessenen Werte für jedes Ventil auf das Hilfsblatt zum Ventile einstellen notieren.
6. Wenn die Werte innerhalb des zulässigen Bereichs sind, ist keine weitere Aktion notwendig. Wenn einer der Werte außerhalb des angegebenen Bereichs sind, müssen die Shims durch dickere oder dünnere ersetzt werden. Der nächste Schritt ist, die korrekten Stärken für die Shims des Frontzylinders zu bestimmen. Ist das getan, müssen die Spiele und die Shimstärken für den hinteren Zylinder bestimmt werden. Dann genügt eine Fahrt zum YAMAHA Händler, um die nötigen Shims zu kaufen und die Einstellprozedur abzuschließen. Wenn die Nockenspitzen nicht nach oben zeigen, die Kurbelwelle im Gegenuhrzeigersinn eine ganze Umdrehung (360°) drehen und die Marken wie vorher beschrieben einstellen.
7. Die Stößel im vorderen Zylinderkopf so drehen, dass die Nuten sich gegenüber und Richtung Zylindermitte stehen. Suchen Sie die Nockenwellenkennzeichnung (I = Einlass, E = Auslass), die nach oben zeigen müssen. Drehen der Kurbelwelle langsam im Uhrzeigersinn bis die Kennzeichnung, die in die gegenüberliegende Seite gegossen ist, 180° von der 1. Marke sichtbar ist.
8.
Das Ventilwerkzeug über der Auslasswelle mit der Körnermarkierung bei der nun sichtbaren Kennzeichnung anbringen. Der Werkzeugkamm muss zwischen die Stößel greifen und die Werkzeugschulter auf die Stößel drücken.
9. Kurbelwelle langsam im Gegenuhrzeigersinn drehen und das Werkzeug drückt die Stößel leicht runter. Achtgeben, dass das Werkzeug nicht die Dichtflächen der Zylinderkopfdeckel berührt.
10. Die Shims können nun von den Auslassventilstößeln genommen werden. Ein Blechstreifen oder kleinen Schraubenzieher durch den Schlitz und unter einen der Shims stecken dann mit einer Zange herausnehmen.
11. Die Shimgröße ist auf die Rückseite eingeätzt. Schreiben Sie diese auf das Hilfsblatt zum Ventile einstellen. Wenn die Nummer unlesbar ist, messen Sie die Dicke mit einer Mikrometerschraube. Shim mit der Nummer nach unten in den Stößel zurücklegen. Dann den anderen Auslassventil-Shim entnehmen und die Shimgröße notieren. Shim mit der Nummer nach unten in den Stößel zurücklegen.
12. Kurbelwelle langsam im Uhrzeigersinn drehen, um das Ventilwerkzeug zu entnehmen.
13. Schritt 8 – 11 wiederholen, um die Shimgrößen der Einlassventile des vorderen Zylinders festzustellen. Die Größen auf das Hilfsblatt zum Ventile einstellen notieren und die Shims wieder einbauen.
14. Drehen Sie die Kurbelwelle um 290° im Gegenuhrzeigersinn und richten Sie die 2T-Marke mit der Markierung am Gehäusefenster aus. Prüfen der Nockenspitzen des hinteren Zylinders: Wenn sie nach oben zeigen, (ohne Druck auf den Stößeln), dann ist der hintere Kolben auf seinem oberen Totpunkt (OT) des Kompressionstaktes und das Ventilspiel kann geprüft werden.
15. Schritt 5 - 13 wiederholen, um das Ventilspiel und die Shimgrößen für den hinteren Zylinder zu ermitteln. Notieren Sie die Werte auch auf das Hilfsblatt zum Ventile einstellen.
16. Jetzt sollte auf dem Blatt die Zeilen Ventilspiel und Altes Plättchen ausgefüllt sein. Dann machen Sie ein X durch die jeweiligen Ventile, die keiner Einstellung bedürfen.
17. Schauen Sie in der Shimgrößenliste (für Ein- und Auslass) und bestimmen Sie, welche Größen benötigt werden, um die übrigen Ventile einzustellen. Suchen Sie das gemessene Spiel für das jeweilige Ventil in der vertikalen Spalte auf der linken Seite und das eingebaute Shim desselben Ventils in der horizontalen Reihe am Kopf der Liste. Lesen Sie quer vom Spiel und senkrecht von der Shimgröße die benötigte Größe ab. Das Kästchen an dieser Stelle enthält die Größe des Shims, der eingebaut werden muss. Um das gewünschte Spiel zu erhalten. Notieren Sie die Werte in Ihrer Liste und wiederholen Sie den Vorgang für die restlichen Ventile. Passen Sie auf, dass Sie die Ventile nicht verwechseln!
18. Sind die erforderlichen Shimgrößen ermittelt, untersuchen Sie die eingebauten Größen, um festzustellen, ob nicht einige einfach getauscht werden können. Die restlichen müssen dann neu gekauft werden.
19. Nachdem Sie die erforderlichen Shims gekauft und eingebaut haben, überprüfen Sie das Ventilspiel erneut nach der beschriebenen Methode. Denken Sie daran, die Shims immer mit der Nummer nach unten zu installieren und nie die Kurbelwelle zu drehen ohne die eingebauten Shims.
20. Stellen Sie sicher, dass die Nockenwellen-Ölstopfen am Platz sitzen und prüfen Sie die Dichtungen auf Beschädigung. Dann installieren Sie die Zylinderkopfdeckel wieder. Beachten Sie, dass der Deckel mit dem großen Entlüftungsschlauch am hinteren Zylinder eingebaut werden muss. Ziehen Sie die Schrauben kreuzweise gleichmäßig fest.
21. Installieren Sie die restlichen Teile in umgekehrter Reihenfolge wie beim Ausbau. Das rechte Rahmenrohr mit dem vorgeschriebenen Anzugsmoment festziehen. Starten Sie den Motor und achten Sie auf Ölverlust an den Zylinderkopfdeckeln.
Shim Berechnung
Um den richtigen Shim ausfindig zu machen, schauen Sie in die vertikalen Spalte für das gemessene Spiel (grün) und in der horizontalen Reihe für das eingebaute Shim (gelb). Nun Verlängert man die entsprechende Spalte und Reihe bis sie sich treffen. Das Kästchen an dieser Stelle enthält die Größe des Shims, das eingebaut werden muss, um das gewünschte Spiel zu erhalten.
Beispiel:
Das gemessene Ventilspiel beträgt 0,34 mm
Das eingelegte Plättchen hat die Nummer 250 (2,5 mm) Also muss der Shim 250 gegen einen mit der Nummer 270 getauscht werden
Shim Größenliste
Hilfsblatt zum Ventile einstellen
Quellenangaben
- ↑ Original-Datei Ventile einstellen (PDF) aus den Technik Tipps auf http://www.xz550.info

Aus dem Forum:
Am 15.2.2012 schrieb Harald :
1. Zündkerzen ausbauen, damit der Motor ohne Kompressionsdruck in jede Kurbelwellenstellung gedreht werden kann und dort eher stehen bleibt.
2. Beide Ventildeckel ausbauen
3. Wenn die Steuerzeiten lediglich überprüft werden sollen, können die beiden Kettenspanner eingebaut bleiben. Wenn eine Einstellung erforderlich ist oder wenn der Motor gerade zusammengebaut wird, bleiben die Kettenspanner noch ausgebaut.
4. Auf der linken Seite (Seitenangaben wie immer in Fahrtrichtung)des Motorgehäuses:
a) den Deckel mit dem YAMAHA-Schriftzug und dem YICS-Emblem entfernen
b) Die Verschlussschraube oben hinten (in der Blickrichtung ist es oben rechts) entfernen. Zu dem großen Schlitz einen passenden Schraubendreher, eine passende Münze oder Unterlegscheibe verwenden, wenn die Schraube schön bleiben soll.
5. In der oberen Öffnung befindet sich eine Markierung. Diese muss zur Einstellung der Steuerzeiten des 1. Zylinders (vorderer Zylinder) mit der T-Markierung des Polrades (Lima-Rotor, auch als Schwungrad bezeichnet)in Übereinstimmung gebracht werden. Hierzu die unter dem Deckel (2 a)befindliche Seckskantschraube gegen den Uhrzeigersinn drehen, bis die Kerbe mit der T-Markierung sich mit der Gegenmarkierung deckt. Anmerkung: Nicht das T, sondern die Kerbe ist die Markierung. Die Position der Kurbelwelle ist dann richtig, wenn bei Übereinstimmung der T-Markierung die Nocken des vorderen Zylinders so stehen, dass die Tassenstößel entlastet sind (Ventile geschlossen = Zünd-OT). Ist dies nicht der Fall, steht der Kolben des 1. Zylinders nicht am Beginn des Arbeitstaktes. In diesem Fall die Kurbelwelle gegen den Uhrzeigersinn eine Umdrehung weiter wieder bis zur T-Markierung auf den Zünd-OT drehen.
6. Alle vier Nockenwellenräder sind baugleich, werden aber unterschiedlich montiert. Auf beiden Seiten der Räder befinden sich Kennzeichnungen: F steht für Front Zylinder R steht für Rear Zylinder I oder IN steht für Intake (Einlass-Nockenwelle) E oder EX steht für Exhaust (Auslass-Nockenwelle) Bei der Montage der Nockenwellenräder ist immer der beim Blick von außen auf den Motor sichbare Buchstabe maßgebend. Beim vorderen Zylinder müssen deshalb die F-Markierungen nach außen zeigen, beim hinteren Zylinder die R-Markierungen. Zuordnung zu den Nockenwellen: Die Nockenwellen haben eine Bohrung für einen Passstift. Achtung: Diesen Passstift nicht in den Motor fallen lassen! Die Nockenwellenräder können nun, entsprechend der Markierungen, an der jeweiligen Nockenwelle richtig montiert werden. I bzw. IN zeigt zum Passstift der Einlassnockenwellen E bzw EX zeigt zum Passstift der Auslassnockenwellen Vorderer Zylinder - Nockenwelle vorn = Auslass = E bzw. EX Vorderer Zylinder - Nockenwelle hinten = Einlass = I bzw. IN Hinterer Zylinder - Nockenwelle vorn = Einlass = I bzw. IN Hinterer Zylinder - Nockenwelle hinten = Auslass = E bzw. EX Oder einfacher ausgedrückt: Die Nockenwellen, die zu den Vergasern hin liegen, sind die Einlassnockenwellen. Die Nockenwellen, welche zu den Abgaskrümmern hin liegen, sind die Auslassnockenwellen.
7. Die Nockenwellen haben am Umfang im Bereich des Nockenwellenrades eine Körnerpunkt-Markierung. Als Gegenmarkierung haben die Nockenwellenlagerböcke eine senkrecht angebrachte "Nase". Wenn die Kurbelwelle auf der(Zünd-OT!)T-Markierung steht, müssen sich die Körnerpunkte der Nockenwellen mit den Gegenmarkierungen der Nockenwellenlagerböcke decken. Wenn dies der Fall ist, stimmen die Steuerzeiten des 1. Zylinders. Bei der Kontrolle soll die lose Steuerkette durch gefühlvollen Druck mit einem geeigneten Dorn auf Spannung gebracht werden.
8. Zur Kontrolle bzw. Einstellung der Steuerzeiten des 2. Zylinders die Kurbelwelle 290 Grad gegen den Uhrzeigersinn weiterdrehen. Dann kommt eine weitere Kerbe zum Vorschein, die wieder mit der Gegenmarkierung auf Deckung zu bringen ist.
Achtung: Zur Überprüfung bzw. Einstellung der Steuerzeiten des 2. Zylinders unbedingt darauf achten, dass immer ausgehend vom Zünd-OT des 1. Zylinders aus 290 Grad (360 Grad minus 70 Grad V-Winkel) weitergedreht wird! Wenn du versehentlich zu weit gedreht hast, nicht zurückdrehen, sondern die Drehrichtung gegen den Uhrzeigersinn beibehalten. In dem Fall zuerst wieder auf T-Markierung stellen, dann prüfen, ob der 1. Zylinder auch auf Zünd-OT steht (alle Ventile sind geschlossen, alle Stößel sind entlastet. Wenn nicht, eine Umdrehung weiter drehen. Wenn der 1. Zylinder nun auf Zünd-OT steht, dann die 290 Grad weiterdrehen bis zur zweiten Kerbe. Nun können die Einstellungen der Nockenwellen des hinteren Zylinders überprüft werden. WICHTIG: Jetzt muss der 2. Zylinder auf Zünd-OT stehen! Merkmal: Die Grundkreise der Nocken sind unten. Falls die Nocken jedoch nach unten zeigen und auf die Stößel drücken, müssen die Nockenwellen so gedreht werden, dass sich die Körnermarkierungen mit der Gegenmarkierung am Nockenwellenlagerbock decken.Wer dies nicht beachtet, verändert den Zündabstand von 290 Grad / 430 Grad auf 70 Grad / 650 Grad Kurbelwelle, Stichwort "Big Bang". Nach Einstellung der Steuerzeiten den Motor zur Sicherheit immer mindestens zwei volle Kurbelwellenumdrehungen durchdrehen. Damit wird überprüft, ob der Motor nicht etwa durch einen Fehler blockiert.
Wenn alles in Ordnung ist, Kettenspanner einbauen. Damit der Kettenspanner sich neu justieren kann, würde ich diesen zerlegen, den Druckbolzen bis zur Position der geringsten Spannung einschieben und so das Gehäuse montieren. Erst danach die Druckfeder einsetzen und die Verschlussschraube eindrehen. Bootsmann Peter hat aber berichtet, dass die beiden XZ-Experten auf ihrer diesjährigen Deutschlandtournee an seiner XZ ein Geräusch beseitigt haben, in dem sie den Kettenspanner von Hand in eine Position zur stärkeren Kettenspannung gebracht haben. Hier wären ein paar Zusatzinformationen interessant!
Ende des Beitrages
Eine weitere Anleitung befindet sich natürlich im Werkstatthandbuch und im Haynes Manual.