Vergaser synchronisieren

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Ansaugsystem.png
Vergaser links.png
Grün- Ablassschrauben für Schwimmerkammer, Gelb- Leerlaufgemischschrauben, Rot- Synchronstange

Bevor man die Vergaser einstellt, muss sicher gestellt sein das mechanisch alles topfit ist. Dazu gehört zum Beispiel der Benzinhahn, die Benzinpumpe, das YICS System, das Luftfiltergehäuse, die Ansaugstutzen, die Pegelstände in den Schwimmerkammern, die Bedüsung, die Ventile usw. Der Motor muss Betriebstemperatur haben (ca. 60°C Öltemperatur). Die Umgebungstemperatur sollte nicht zu warm oder zu kalt sein - optimal sind 15-25°C. Während der Arbeiten läuft der Motor weitestgehend im Stand. Dadurch kann er Recht warm werden. Falls der Temperaturanzeiger über Halb steigt oder gar der Lüfter anspringt machen weitere Einstellversuche wenig Sinn.

Bei den verkleideten Modellen, kann man den unteren Teil der Verkleidung entfernen um besser an die Einstellschrauben zu gelangen. Zur Not geht es aber auch so.

Grundeinstellung der Synchronstange

Bei stehendem Motor.

Die beiden Drosselklappenhebel der Vergaser sind mit einer Gewindestange verbunden. Es kann sein, dass durch vorherige Einstellversuche die Länge der Stange total daneben liegt, was aber von außen nicht zu erkennen ist. Auch lockere Schrauben an den Verbindungsblechen der Vergaserbatterie können zu einer Verstellung der Synchronisation führen. Diese Schrauben sichert man am besten mit schwachem Schraubensicherungsmittel.

Zum Überprüfen der Länge, löst du die Sicherungsringe an den Drosselklappenhebeln und hakst die Synchronstange aus. Dann drehst du die Standgasschraube soweit heraus, bis der Anschlag frei ist. Am besten schreibst du dir die Anzahl der Umdrehungen auf, dann kannst du nachher die Grundeinstellung leichter wiederfinden. Wenn die Standgasschraube so weit herausgedreht ist, liegen die Drosselklappen im Inneren des Vergasers an der Wandung an. Sie stehen also im gleichen Winkel. Wenn die Stange ohne die Hebel zu verschieben wieder auf die Zapfen passt, stimmt die Länge. Wenn nicht musst du die Stange etwas verstellen. Wichtig ist, dass die Hebel sich beim aufsetzen der Stange nicht oder nur ganz minimal verschieben. Danach die Sicherungsringe wieder aufsetzen und die Standgasschraube wieder eindrehen, so dass der Motor anspringen kann.

Grundeinstellung der Leerlaufgemischschrauben

Bei stehendem Motor.

Als erstes dreht man die Leerlaufgemischschrauben vorsichtig ganz rein und dann beide genau 2 Umdrehungen heraus.

Bei laufendem Motor.

Jetzt dreht man die Leerlaufgemischschrauben in kleinen Schritten, immer schön langsam, beide gleichmäßig rein bzw. raus (max +/- 1/2 Umdrehung insgesamt). Damit verändert sich das Luft/Kraftstoff Verhältnis im Leerlaufsystem. Rein bedeutet weniger Luft also Gemisch fetter, raus mehr Luft also magerer. Dazwischen immer mal etwas Gas geben und abwarten, es dauert einige Sekunden bis die Veränderung Wirkung zeigt.

Ein genau passender Schraubendreher mit einer Markierung hilft bei der Einstellung enorm. Dabei wirst du feststellen das sich die Leerlaufdrehzahl und das Motorgeräusch verändert. Der Drehzahlanstieg bedeutet, dass das Gemischverhältnis in einen optimaleren Bereich verschoben wird. Ist der Motor gut eingestellt hört er sich bei Leerlaufdrehzahl so an: bam-bam-bam-bam ... ist er schlecht eingestellt so: bam-bam-babam-bambam-bam... Abschließend muss mit der Leerlaufdrehzahlschraube die Leerlaufdrehzahl auf ca. 1100U/min (alles zwischen >1000 und <1500 ist ok. Der Leerlauf schwankt sowieso in Abhängigkeit der Temperatur) eingestellt werden.

Sollte die Maschine beim Gasgeben (insbesondere beim Übergang vom Schiebebetrieb) bocken oder kurzzeitig einbrechen, kann das sehr wohl auch an der Einstellung der Leerlaufschrauben liegen. Bei geschlossener oder nur geringfügig geöffneter Drosselklappe entsteht ein großer Unterdruck auf der Motorseite. Öffnet die Klape nun etwas, strömt schlagartig Luft nach ohne, dass ausreichend Kraftstoff beigemischt werden kann, d.h das Gemisch magert ab, was zu dem Symtom (bocken) führt. Es kann hilfreich sein, das Leerlaufgemisch etwas anzufetten (Schraube rein) - eine 1/8 bis 1/4 - Umdrehung macht da schon viel aus, mehr sollte es nicht sein. Sollte das keine Veränderung bringen, ist möglicherweise etwas anderes Grud dafür. Ein fetteres Leerlaufgemisch führt in der Regel zu einem unruhigeren Leerlauf oder erhöhter Leerlaufdrehzahl (weil man die Drosselklappe etwas öffnen muss). Es gilt also einen guten Mittelwert zu finden. Diese Verhalten ist nicht damit zu verwechseln, wenn der Motor im Stand oder beim Anfahren kein Gas annimmt. Das lässt eher auf verstopfte Düsen oder andersartige Mängel schließen.

Synchronisieren ohne Manometer

Bei laufendem Motor.

Die Leerlaufdrehzahl auf etwa 1100 1/min einstellen. Dann die Synchronstange langsam in die Richtung drehen wo die Drehzahl abfällt. Bald erreicht man einen Punkt wo die Drehzahl nicht weiter abfällt, etwa 1,5 Umdrehungen weiter steigt sie dann wieder an. An diesem Punkt muss dann die Synchronstange eine 3/4 Umdrehung zurück drehen. Die Drosselklappen stehen jetzt beide gleichweit auf. Falls die Drehzahl bei der Prozedur zu weit (unter 1000U/min) abfällt muss sie mit der Leerlaufschraube wieder etwas angehoben werden. Am Ende muss man die Kontermutter auf der Synchronstange wieder festziehen.

Hinweis: Wenn der Motor nicht wie beschrieben reagiert, ist was anderes faul- die Fehlerquellen sind ja bekanntlich vielfältig. Vieleicht hilft es ja den Vergaser zu reinigen