Benutzer:ChristianW/Geschichten

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Sports fairing für die XZ

Sports Fairing

Es standen längere Touren mit den Freunden an, die von ihren komfortsteigernden Verkleidungen schwärmten. Die Vetter-Vollverkleidung der XZ war mit bekannt, die aktuelle Teilelage zeigte viel Dürftiges und im www hatte ich die japanische und kanadische Version der 83'er Lenkerverkleidung "Sports fairing" bzw "Shark fairing" gesehen. Mein Interesse war geweckt: das sollte es doch sein. Über 1-2-3international fand ich dann ein Angebot eines cycleman für diese Verkleidung NOS (new old stock), die ich dann spontan bestellte. Fracht, Zollabwicklung etc. wurden von dort erledigt. Preis all inclusive ~190USD.

Einige Zeit später landete das Paket bei mir. Etwas zerfleddert von der langen Reise aus Fayetteville, NY, die Teile aber ordentlich in Luftpolsterfolie, die Scheibe im Original Yamahaemblem tragenden Folienbeutel und Schrauben, Halter, Gummipuffer, Originalanbauanleitung in Tütchen eingeschweißt. Beim Auslegen stellte ich einen Riß in einer Tüte und das Fehlen eines Halters fest. Eine Mailrückfrage an Cycleman, ob das Teil wohl noch bei ihm liegen geblieben ist oder leider auf der Resie verloren gegangen ist, wurde prompt beantwortet. Es war dort liegengeblieben und wurde mir kostenfrei nachgesendet. Toller Service!

Nun, alles komplett, draußen winterlich bitternasskalt, die Finger jucken, die Schraubenschlüssel locken: XZ mit familiärem Wohlwollen ins Haus und Aufwärmen lassen. Nach Original-Anleitung Montage des Halters, Verlängern der Blinkerkabel mit den vorkonfektionieren Leitungsstücken, Endmontage der Verkleidung nach Befestigen der Scheibe: in gut einer Stunde war es erledigt. Schrauben zur Gabel natürlich mit Loctite wieder gesichert. Bestens.



Projektbegleitend Gedankenaustausch mit unserem zuständigen Motorradsachverständigen beim TÜV: ist ja ein Originalteil, muss nichts eingetragen werden, gute Fahrt. Also gabs auch im Frühjahr die Plakette ohne Beanstandungen. Dazu aber vorher noch mal Verkleidung runter, da Standlichtbirnchen vorne durch, gleich dabei auf ein High-Vision-Leuchtmittel im Hauptscheinwerfer gewechselt und ein digitales Voltmeter per Hupenplus angeschlossen und mit Kabelbindern am Moosgummidichtprofil zwischen Verkleidungs"armaturenbrett" und Instrumententräger mit Kabelbindern fixiert. Da die Technik nun bekannt war,dauerte diese Aktion gut 15 min, also auch wartungsfreundlich.

Erste Eindrücke: Aussehen prima, im Rückspiegel der Freunde "wie eine Große". Winddruck am gesamten Oberkörper sehr gemindert, jedoch ab ca 80km/h zunehmend Turbulenzen und Helmdröhnen. Mit Wunderlichaufsatz zumindest vom Helm etwas wegzukriegen, aber nicht wirklich gut. Pfingsttour nach Dänemark aber incl. Autobahnetappen mit Schnitt 130km/h und konsequent Ohrstöpseln sehr entspannt zu fahren.

Erste Modifikationen: nach mehrfachen Versuchen habe ich die Scheibe oben um ca 3cm eingekürzt (Abkleben, Anzeichnen, Stichsäge, Bandschleifer fein) sowie unten durch Unterlegen der Schrauben mit 1cm Moosgummiklötzchen hinterlüftet. So ist es jetzt sehr komfortabel, nicht ganz so leise wie naked, aber dafür auch zügige Etappen ohne lange Arme gut machbar.

Lackierung: Eine farbliche Anpassung an meine Candyrote habe ich erst mal zurückgestellt, da mein Profilackierer mit viel Oldieerfahrung bei dieser Art von Mehrschichtlackierung zwar den Lack bei der bekannten Quelle bestellen könne, aber wohl kostentreibend mehrere Versuche benötigen würde, um genau den Ton zu treffen. Auch diverse Folienmuster zur Erzeugung einer roten Applikation haben nicht funktioniert, so blieb es erst mal bei einem weißen Zierstreifen.