Anlasserfreilauf

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Der Anlasserfreilauf bewirkt, daß der Anlasser nicht fest mit der Kurbelwelle gekoppelt ist. Ansonsten müsste der Anlasser sich immer mitdrehen, wenn der Motor läuft. Dreht der Anlasser klemmt sich der Freilauf auf dem vom Anlasser angetriebenen Zahnrad fest und setzt den Motor in Bewegung. Leider kommt es häufiger zu Schäden am Anlasserfreilauf, die oftmals durch ein loses Schwungrad verursacht werden. Der Schaden kündigt sich durch Motorklappern an.

Gelegentlich zerbrechen oder reißen die Freiläufe aber auch, aufgrund der hohen Belastung der sie beim Starten des Motors ausgesetzt sind. Der Anlasserfreilauf greift dann nicht mehr richtig oder läuft völlig frei, so dass die Kurbelwelle nicht mehr bewegt wird.

Wenn der Freilauf nicht greift oder abrutscht gibt es laute metallisch klingende, schlagende Geräusche. Das tritt gelegentlich auf, wenn der Anlasser nicht ausreichend Kraft aufbringt, z.B. weil die Batterie zu schwach ist oder die Anlasserkohlen verschlissen sind. Man sollte das vermeiden.

Schadensbild

Das zerrissene Blech aus dem Anlasserfreilauf. Deutlich zu erkennen: Die aufgeweiteten Aussparungen.
Die ausgeschlagenen Bohrungen deuten auf länger andauerndes Spiel hin.
Die plattgeklopften Schrauben deuten auf ein Spiel des Anlasserfreilaufbleches hin.
Zeichnung der linken Kurbelwellenseite.

Ralf aus Nettetal hat Bilder (s. Kategorie:Anlasserfreilauf) eines in zwei Teile gerissenen Freilaufbleches, eines Lima-Rotors mit stark beschädigten Gewinden, von völlig ausgenudelten Schrauben und von einem Polrad-Abzieher (Polrad = Lima-Rotor), der sich beim Abziehen des Polrades gut bewährt hat. Ralf tippt darauf, dass man hier ein paar Themen im Zusammenhang sehen kann:

  • Der Keil in Nut der Kurbelwelle bekommt Spiel.
  • Die 46er Mutter löst sich.
  • Der Verbund Polrad-Anlasserfreilauf bekommt Schlagbelastungen ab
  • Die drei M8 Inbusschrauben der Verschraubung Anlasserfreilaufkörper mit Polrad lösen sich
  • Die gelösten Schrauben drehen sich heraus (in Fahrtrichtung gesehen nach innen), dann streift bzw. schleift das Blech des Anlasserfreilaufes und im weiteren Verlauf auch das "10-Loch-Zahnrad" (mit dem in der Mitte sind es elf), welches vom Anlasser angetrieben wird, an den losen Schrauben.

Orignalzustand

Hallo carchaias, ich habe im Internet das Angebot eines Anlasserfreilaufs für eine Vmax 1200 (1. Ausführung, Bj. 1990) gefunden, der laut Teilenummer 11H-15580-00 identisch mit dem Freilauf der XZ sein soll. Da im XZ-Forum anscheinend niemand mitliest, der einen niegelnagelneuen Anlasserfreilauf gesehen hat oder beschreiben kann, bin ich neugierig geworden und habe Herrn .... telefonisch kontaktiert.

Neuwertiger Anlasserfreilauf der Vmax (XVZ).
Rückseite des Vmax Freilaufes.

Nach seiner Beschreibung des angebotenen Ersatzfreilaufs und der Erwähnung, dass er davon mehrere anzubieten hätte, bin ich sofort ins nur 35 km entfernte Moers gefahren. Nach Ansicht des angebotenen Freilaufs habe ich dann für nur 60 Euro einen eigens von einem Vmax-Rotor abgeschraubten, als neuwertig zu bezeichnenden Anlasserfreilauf inkl. Anlaufscheibe (Nr. 90201-350F3, Händlerpreis 5,70 Euro) und der drei Befestigungsschrauben (Nr. 91317-08014, Händlerpreis zusammen 8,70 Euro) gekauft. Hiermit bin ich nun in der Lage, einen neuwertigen Anlasserfreilauf wie im Werkszustand zu beschreiben (s. Fotos).

Die Besonderheiten:

Bohrung für die Druckfeder im Freilaufkörper. Das hierüber sitzende Freilaufblech ist werksseitig eingedrückt, um ein Verdrehen zu verhindern.
  • Das Freilaufblech soll bekanntlich die Rollen in Position halten und ist durch "Umbördeln" seiner Ringkante um die gefaste Kante des Freilaufkörpers fest mit diesem verbunden. Zudem ist außen am Ring (nur) eine Bohrung im Blech mit einem Körner in eine Freilaufkörperbohrung für die Federaufnahme hineingedrückt, womit ein Verdrehen des Blechs auf dem Körper verhindert werden soll. Ergebnis: Das Freilaufblech eines neuen Anlasserfreilaufs ist recht fest und verdrehsicher mit dem bronzefarbenen Freilaufkörper verbunden!
Die Freilaufschrauben (M8) sind bei der Vmax werkseitig mit einem Körnerpunkt verstemmt.
  • Die Freilaufbefestigungsschrauben aus dem Vmax-Rotor weisen eindeutig Eindrücke einer werksseitigen Verklemmung mit einem Körnerschlag am Bolzenende auf . (Ist das bei einer werksseitig montierten XZ-Befestigungsschraube auch so?? Die Schrauben in meiner "Grauen" waren leider nicht original.) Ich werde diese eingedrückten Schrauben aber durch neue Originalteile ersetzen.
  • Sofern alles richtig fest montiert ist, hat das Freilaufblech einen Abstand von ca. 2 mm zum freilaufenden Anlasserzahnrad.
  • Fazit: Damit ist es m.E. zwingend erforderlich, bei abgerissenen Freilaufblechen diese durch zusätzliche Schrauben oder Nieten fest auf dem Freilaufkörper zu fixieren. Andernfalls schlägt das lose Freilaufblech unkontrolliert in diesem Spalt, kann sich um den Freilaufkörper drehen und seine Schraubenbohrungen schlagen allmählich an den ca. 0,5 mm vorstehenden Schraubenköpfen auf, bis dass das Blech an den so geweiteten Bohrungen bricht (s. Beispiel Freilaufblech meiner grauen XZ!). Ein nicht fest mit dem Freilaufkörper verbundenes Freilaufblech ist also nach erneuter fester Verschraubung eines "reparierten" oder "besseren" Freilaufs mit dem Polrad konstruktiv nicht zwischen Freilauf und Zahnrad in seiner Position ausreichend fixiert. Folgeschäden drohen trotz Aufarbeitung!

Gruß Ralf Nolde - Mopedfreunde Nettetal -

Material

Aus dem Forum:

Am 16.03.12 13:42 schrieb ernie  :

Für die Technikfreaks hier die Zusammensetzung des Freilaufes und die traurige Erkenntnis das es nicht ratsam erscheint hier irgendeine "thermische" Reparatur durch zu führen.

  • BI 0,87 %
  • Al 0,38%
  • Si 0,01%
  • P 0,18%
  • Mn > 22,67% !!!!! Mangan
  • Ni 75,73% !!!!! Nickel
  • Se 0,03%
  • Sn 0,03%

UND NUN DIE ÜBERRASCHUNG Fe 0,00 % !!!!!


Der Korpus würde also wie befürchtet nach dem Schweißen/Löten verspröden und beim ersten Startversuch "zerbröseln", bzw die Lötung aufreissen.Nix mal eben einen mit Elektrode oder WIG drüberbraten.Also den neuen Freilauf gekauft und in die Teilesammlung gelegt.Oder für teuer Geld den Nachbau für die V-Max gekauft. Ich fange schon mal an zu sparen ....

Ende des Beitrages


Ersatzteile

Auf einer Ersatztteilseite habe ich folgende Liste von Yamaha Typen gefunden, die ebenfalls diese Teilenummer verwenden (Angaben ohne Gewähr):

  • V MAX 1200 - VMX12N - 1985
  • V MAX 1200 - VMX12NC - 1985
  • V-MAX (New Silver Dust) - VMX12P - 2002
  • V-MAX (New Silver Dust) - VMX12PC - 2002
  • V-MAX (Yamaha Black) (CA Ed.) - VMX12MC - 2000
  • V-MAX (Yamaha Black) - VMX12M - 2000
  • V-MAX - VMX1200M - 2000
  • V-MAX - VMX1200MC - 2000
  • V-MAX - VMX1200N - 2001
  • V-MAX - VMX1200NC - 2001
  • V-MAX - VMX1200P - 2002
  • V-MAX - VMX1200PC - 2002
  • V-MAX - VMX12R - 2003
  • V-MAX - VMX12RC - 2003
  • V-MAX - VMX12S1 - 2004
  • V-MAX - VMX12SC1 - 2004
  • V-MAX - VMX12T - 2005
  • V-MAX - VMX12TC - 2005
  • V-MAX - VMX12V - 2006
  • V-MAX - VMX12VC - 2006
  • V-MAX - VMX12W1 - 2007
  • V-MAX 1200 - VMX12A - 1990
  • V-MAX 1200 - VMX12AC - 1990
  • V-MAX 1200 - VMX12B - 1991
  • V-MAX 1200 - VMX12BC - 1991
  • V-MAX 1200 - VMX12D - 1992
  • V-MAX 1200 - VMX12DC - 1992
  • V-MAX 1200 - VMX12E - 1993
  • V-MAX 1200 - VMX12EC - 1993
  • V-MAX 1200 - VMX12F - 1994
  • V-MAX 1200 - VMX12FC - 1994
  • V-MAX 1200 - VMX12G - 1995
  • V-MAX 1200 - VMX12GC - 1995
  • V-MAX 1200 - VMX12H - 1996
  • V-MAX 1200 - VMX12HC - 1996
  • V-MAX 1200 - VMX12J - 1997
  • V-MAX 1200 - VMX12JC - 1997
  • V-MAX 1200 - VMX12K - 1998
  • V-MAX 1200 - VMX12KC - 1998
  • V-MAX 1200 - VMX12L - 1999
  • V-MAX 1200 - VMX12LC - 1999
  • V-MAX 1200 - VMX12S - 1986
  • V-MAX 1200 - VMX12SC - 1986
  • V-MAX 1200 - VMX12U - 1988
  • V-MAX 1200 - VMX12UC - 1988
  • V-MAX 1200 - VMX12W - 1989
  • V-MAX 1200 - VMX12WC - 1989
  • V-MAX CA - VMX12W1C - 2007
  • VENTURE ROYAL - XVZ13DU - 1988
  • VENTURE ROYAL - XVZ13DUC - 1988
  • VENTURE ROYALE - XVZ13DW - 1989
  • VENTURE ROYALE - XVZ13DWC - 1989
  • XVZ12DKC2 - 1984
  • XVZ12DL - 1984
  • XVZ12DN - 1985
  • XVZ12DWC - 1989
  • XVZ12KC2 - 1984
  • XVZ12L - 1984
  • XVZ12TDK - 1983
  • XVZ12TK - 1983
  • XVZ13DA - 1990
  • XVZ13DAC - 1990
  • XVZ13DB - 1991
  • XVZ13DBC - 1991
  • XVZ13DD - 1992
  • XVZ13DDC - 1992
  • XVZ13DE - 1993
  • XVZ13DEC - 1993
  • XVZ13DS - 1986
  • XVZ13DSC - 1986
  • XVZ13DT - 1987
  • XVZ13DTC - 1987
  • XVZ13T - 1987
  • XVZ13TC - 1987
  • XVZ13U - 1988
  • XVZ13UC - 1988
  • XZ550RJ - 1982
  • XZ550RK - 1983